Kennt ihr dieses Gefühl, wenn das letzte Mal schon verdammt lange her ist? 9 Monate kalter Entzug. 9 Monate in totaler Enthaltsamkeit. 9 Monate ohne… AIDA! Wer von euch an dieser Stelle andere Gedanken hatte, der darf bitte für einen kurzen Moment in die Ecke gehen und sich schämen. Urlaubspapa.de ist schließlich eine seriöse Seite! 😉 Glücklicherweise konnten wir unsere Lust auf Meer auch wieder stillen (jedenfalls für den Moment) und so ging es für uns vom 17. – 26.01.2020 mit der AIDAmar nach Spanien und Portugal. Was wir auf unserer Kreuzfahrt alles erlebt haben, lest ihr in einem 3-teiligen Reisebericht. An dieser Stelle wünsche ich schon einmal viel Spaß beim Lesen!
Inhaltsverzeichnis
Der frühe Vogel fängt den Wurm
Wer bereits den ein oder anderen Reisebericht von mir gelesen hat, dem wird nicht entgangen sein, dass wir bei Kreuzfahrten unsere Anreise immer selbst organisieren. Das hat auf der einen Seite den Vorteil, dass die Flüge meist deutlich günstiger als über das von AIDA angebotene An- bzw. Abreisepaket zu haben sind. Auf der anderen Seite besteht natürlich auch immer die Gefahr, dass das Schiff im Falle einer Flugverspätung, eines Streiks oder eines anderen unvorhergesehenen Ereignisses ohne euch ablegt. Um dieses Risiko zu minimieren, planen wir immer einen kleinen Puffer ein und reisen mindestens einen Tag eher an.
Auf dem Weg nach Palma
So war es auch bei dieser Reise und daher machten wir uns einen Tag vor der eigentlichen Kreuzfahrt auf den Weg nach Palma, den Starthafen unserer Route. Die Anreise zum Flughafen war unproblematisch, denn mit Laudamotion gibt es für uns eine preiswerte Variante, um für einen schmalen Taler von Dresden nach Palma zu fliegen. Unser Flug startete pünktlich und nach etwas über 2 Stunden landeten wir gegen 13:30 Uhr auch schon im 17. deutschen Bundesland auf der Balearischen Insel.
Im Gegensatz zum nasskalten Wetter in Deutschland empfing uns Palma bei angenehmen 18 Grad und strahlenden Sonnenschein. Eine Wohltat für die Seele! Jetzt mussten wir nur noch in unser Hotel kommen, dank des Flughafen-Shuttles war das aber auch kein Problem. Die Buslinie A1 fährt euch für 5 Euro pro Person (unsere Jungs mussten nichts zahlen) in ca. 25 Minuten in die Innenstadt von Palma. Von hier aus waren es dann nur noch 3 Minuten Fußweg bis zu unserer Unterkunft, dem Hotel Almudaina. Das Hotel hat 4 Sterne und liegt direkt an einer der schicksten Einkaufsstraßen der ganzen Stadt. Nachdem wir den Check-In schnell erledigt hatten, bezogen wir unser wirklich großzügiges Familienzimmer, welches in einen separaten Eltern- und Kinderschlafbereich unterteilt war. Das Zimmer war sauber, lediglich an einigen Stellen merkte man, dass die letzte Renovierung doch schon ein paar Jahre zurücklag. Aber das ist Meckern auf hohen Niveau!
Oh, wie schön ist Panama Palma!
Unsere Koffer waren schnell abgestellt, nun hieß es das schöne Wetter auszunutzen und Palma zu erkunden. Ich habe zwar schon einige Orte auf dieser Welt gesehen, ein Besuch der mallorquinischen Hauptstadt stand bisher aber noch nicht auf meiner Tagesordnung. Dabei ist Palma wirklich wunderschön. Wer Mallorca bisher nur mit dem Ballermann in Verbindung brachte, der wird hier definitiv eines Besseren belehrt.
Unser Weg führte uns zuerst zu dem größten Wahrzeichen Palmas, der Kathedrale der Heiligen Maria. Die Kirche ist unschwer zu verfehlen, denn sie ist eine wahrhaft imposante Erscheinung! Von hier aus ging es direkt weiter zum Strand, an dem unsere Jungs zum ersten Mal in ihrem Leben im Januar Sandburgen bauen konnten. Aufgrund des tollen Wetters sogar barfuß! Zum Abschluss des Tages schlenderten wir noch ein wenig durch die Gassen von Palma und genossen bei einem leckeren Eis den Abschluss unseres ersten Urlaubstages. Für die Kids wurde es schließlich auch langsam Zeit für den wohlverdienten Schlaf, aufgrund unserer Flugzeit fiel der ansonsten übliche Mittagsschlaf nämlich ins Wasser! 😉
AIDAmar, wir kommen!
Auch am nächsten Morgen begrüßte uns Palma wieder mit herrlichem Sonnenschein. Nach einem wirklich leckeren und abwechslungsreichem Hotelfrühstück checkten wir aus, unsere Koffer ließen wir allerdings zunächst noch im Hotel stehen. Die AIDAmar kam gerade frisch von ihrem Werftaufenthalt, unser Check-In war daher auch erst ab 15 Uhr möglich. Für uns kein Problem, denn schließlich wollten wir noch mehr entdecken.
Praktisch für einen ersten Überblick in einer fremden Stadt sind Hop-on/Hop-Off-Busse, welche natürlich auch in Palma unterwegs sind. Für 18 EUR pro Person (die Jungs fuhren kostenlos mit) ging es für uns bei insgesamt 20 Stops einmal quer durch die Stadt. Besonders toll war der Halt am Castell de Belver, von wo aus wir die AIDAmar bereits zum ersten Mal sehen konnten. Nach einer Runde mit dem Bus stiegen wir schnell am Hotel aus, schnappten uns unsere Koffer und fuhren mit dem nächsten roten Doppeldecker bis zum Porto Pi, einem riesigen Einkaufscenter in Palma. Shoppen war allerdings nicht angesagt, schließlich wollten wir jetzt endlich auf das Schiff. Zu Fuß wären es von hier noch etwa 2 Kilometer gewesen, da wir mit den Kindern und unseren Koffern unterwegs waren, wählten wir für diese Strecke das nächste freie Taxi.
Wiedersehen mit einer alten Liebe
Endlich lag Sie vor uns, unsere Heimat für die nächsten 9 Tage: Die AIDAmar! Wunderschön wie eh und je, schließlich hatten wir mit der Dame bereits im Juni 2014 Bekanntschaft gemacht. Damals führte uns unsere Reise an die Ostsee und wir wurden sofort mit dem Kreuzfahrtvirus infiziert. Und als ob die Lady es geahnt hätte, wurde in den 3 Wochen vor unserer Fahrt noch mal ein kleiner Besuch beim Schönheitschirugen eingelegt und diverse Alterserscheinungen beseitigt.
Wie oben bereits erwähnt, konnten alle Passagiere erst um 15 Uhr einchecken. Die Vorstellung, dass knapp 2.500 Leute gleichzeitig auf das Schiff wollen, löste bei mir im Vorfeld ein leichtes Magengrummeln aus. Meine Vorahnungen wurden aber glücklicherweise nicht bestätigt und alles lief reibungslos ab. Der Check-In war innerhalb weniger Minuten erledigt und im Handumdrehen waren wir auch schon auf der AIDAmar. Und da war es auch schon wieder: dieses Gefühl. Dieses Gefühl, zu Hause zu sein. Keine Ahnung wie AIDA das immer wieder hinbekommt, aber die Kundenbindung an diese Marke ist schon verdammt stark. Chapeau an die Marketingabteilung! 😉
Frische Luft in der Kabine
Der erste Weg führte uns natürlich auf unsere Kabine. Im Normalfall reicht uns eine Meerblickkabine vollkommen aus, dieses Mal gönnten wir uns allerdings eine Balkonkabine. Der Grund dafür war denkbar einfach: Der Preisunterschied zwischen beiden Kabinenkategorien war im VARIO-Tarif so gering, dass wir uns für dieses „Upgrade“ entschieden.
Nachdem die Jungs die Bettenvergabe geklärt hatten, schlürften wir (ebenfalls traditionsgemäß) an der Mar Bar auf Deck 9 das erste Kaltgetränk unserer Reise. Bei dieser Tour konnten wir es übrigens besonders krachen lassen, denn aufgrund eines üppigen Bordguthabens gönnte sich Frau Urlaubspapa das Getränkepaket „Comfort Deluxe“, für mich sprang immerhin noch die „Comfort“-Variante heraus. 😉 Es hat schon ein gewisses Gefühl von Freiheit, sich nicht bei jedem Drink Gedanken über die Bordrechnung machen zu müssen.
Frau Entertainment Manager auf AIDAmar
Bevor es um 21 Uhr zur obligatorischen Seenotrettungsübung ging, stand um 20 Uhr das erste Highlight der Kids auf dem Programm: die Prime Time. Bei dieser Tour hatten wir übrigens zum ersten Mal eine Frau als Entertainment Manager. Ja, ihr habt richtig gelesen: Manager ist bei AIDA auch die offzielle Bezeichnung für die Damen der Schöpfung! 😉 Mir ist ohnehin egal, ob diesen Job ein Mann oder eine Frau übernimmt. Als passionierter Biertrinker war mir sowieso klar, dass beim Namen der jungen Dame nichts schiefgehen konnte.
Tja, und wie hieß unser Entertainment Manager nun? Laura Biermann! Laura führte während der gesamten Reise charmant und witzig durch ihre Prime Time und fand in unserem Jüngsten ihren größten Fan. Außerdem kam sie auch noch aus Sachsen, dass machte sie für uns gleich noch einen Tick symphatischer.
„Sie – haben – Urlaub!“
Um 21 Uhr gab es den ersten unschönen Moment der Reise. Bei der Seenotrettungsübung klappten in unmittelbarer Nähe zu uns zwei ältere Herrschaften um und der Schiffsarzt musste zum Einsatz ausrücken. Ich hoffe den Betroffenen geht es mittlerweile wieder besser! Auch unsere Jungs hatten zu dieser späten Stunde keine Lust mehr auf dieses Pflichtprogramm einer jeden Kreuzfahrt und so waren auch wir froh, als die Übung nach einer halben Stunde endlich beendet war.
Nachdem die Kinder im Reich der Träume verschwunden waren, war es gegen 22:20 Uhr endlich soweit. Das Sektbuffet wurde (wie immer) überrannt und 10 Minuten später fielen die magischen Worte: „Sie – haben – Urlaub!“. Im Anschluss wurde auf dem Pooldeck noch ein wenig gefeiert und die AIDA-Stars zeigten sich den Gästen ebenfalls zum ersten Mal. Wir genehmigten uns im brandneuen Best Burger @ Sea noch einen kleinen Mitternachtssnack (die Burger sind übrigens sehr zu empfehlen!) und fielen dann ebenfalls todmüde ins Bett.
Hilfe, unsere Kinder sind weg!
Am nächsten Tag stand unsere Fahrt nach Cadiz an, was gleichbeutend mit dem ersten Seetag der Reise war. Unser erstes Frühstück an Bord genossen wir im East-Restaurant. Dort ist es meist nicht so überlaufen wie in den anderen Restaurants, die Auswahl ist aber nahezu identisch. Da es das Wetter ebenfalls wieder gut mit uns meinte, wurden wir auch noch mit einem herrlichen Sonnenaufgang verwöhnt.
Nachdem wir uns alle gestärkt hatten, wollten unsere Jungs endlich den Kids-Club unsicher machen. Bevor es soweit war, lauschten wir aber noch gespannt der Kids & Eltern Info. Bei dieser Info-Veranstaltung stellen sich alle Kinderbetreuer kurz vor und geben einen kleinen Ausblick auf die weitere Reise. Und dann war es auch schon soweit: Die Räuber konnten zum ersten Mal alleine abgegeben werden. Auf unseren vorherigen Reisen war dies noch nicht möglich, da der jüngste Spross der Urlaubspapa-Familie das 3. Lebensjahr noch nicht vollendet hatte. Nun durften aber endlich beide gemeinsam toben. Und das taten sie während der gesamten Tour auch mit jeder Menge Spaß und Freude! Mehr dazu lest ihr in den weiteren Teilen des Reiseberichts.
Das die Jungs im Kids-Club waren hatte natürlich auch den angenehmen Nebeneffekt, dass Mama und Papa zum ersten Mal überhaupt Zeit für Zweisamkeit im Familienurlaub hatten. Und wie nutzt man diese am besten aus? Richtig, bei einem deftigen Frühschoppen im Brauhaus. Bei einem leckeren Bierchen stand auch noch die Wahl des Bürgermeisters auf dem Programm. Nein, falsch! Gewählt wurde in unserem Fall nämlich eine Bürgermeisterin.
It’s Showtime!
Die Zeit bis zum Abend verlief relativ ereignislos und ganz entspannt. Um 19 Uhr wurde es allerdings wieder ein wenig actionreicher, immerhin hatten sich die AIDA-Stars mit ihrer gleichnamigen Show angekündigt. Insbesondere unsere Jungs kamen aus dem Klatschen gar nicht mehr raus, sie lieben das Bühnenprogramm von AIDA einfach ungemein.
In Lauras Prime Time wurde es kurze Zeit später nicht weniger ereignisreich, denn schließlich stand ein kleiner Plausch mit Kapitän Martin Rittig auf dem Programm. Der Rostocker Schiffsführer gewährte dabei einige interessante Einblicke in seine berufliche Laufbahn.
Emotional war der Abend auch in der Anytime-Bar, hier wurde das Handball-EM-Spiel zwischen Deutschland und Kroatien übertragen. Noch nie habe ich beim Zuschauen eines Handballspiels so viele schreiende Menschen erlebt, leider zog die deutsche Mannschaft am Ende trotzdem knapp den Kürzeren.
Die arme Rezeptionisten auf AIDAmar
Bereits im Laufe Tages wunderten wir uns über die langen Schlangen an der Rezeption, am Abend verriet uns ein Gespräch mit einer netten AIDA-Mitarbeiterin den Grund dafür. Wie an anderer Stelle bereits erwähnt, kam die AIDAmar gerade frisch aus der Werft. Klar, dass es da teilweise noch zu dem ein oder anderen Problem an Bord kommen kann. So funktionierten beispielsweise 80 Prozent aller Kabinenfernseher noch nicht richtig. Was für uns kein Problem darstellt (schließlich sind wir nicht zum Fernsehen an Bord), trübt für andere Mitreisende die Urlaubsfreude allerdings erheblich. Ausbaden mussten es am Ende wieder einmal die armen Damen an der Rezeption. Diese wurden teils heftig angeblafft, obwohl die Schuld bestimmt nicht bei Ihnen liegt.
Zum Abschluss noch ein kleiner Tipp für alle Nörgler: Tief einatmen, den Urlaub genießen und das nächste Mal einfach über einen Tag „Fernsehverbot“ hinwegsehen! 🙂
Ihr wollt wissen, wie unsere Reise weitergeht? Dann lest am besten gleich den zweiten Teil der Serie!
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Klarstellung: Sämtliche Kosten für das Schiff wurden von uns selber getragen, wir erhielten hierfür keine finanzielle Unterstützung. Alle im Artikel geschilderten Erlebnisse spiegeln lediglich meine persönlichen Meinungen und Erfahrungen wieder.
Ihr interessiert euch für eine Kreuzfahrt in Norwegen? Dann lest am besten gleich meinen Reisebericht über das Land der Wikinger!
Ihr seid noch absolute Kreuzfahrtneulinge? Mit diesem Ratgeber wird euch das Abenteuer Kreuzfahrt schmackhaft gemacht – natürlich immer mit einem gewissen Schmunzeln! 😉
Lieber Urlaubspapa, ich lese immer zu gerne deine Berichte. Sie sind so erfrischend, lustig und zugleich noch informativ!. Man bitte weiter so. Ich freu mich schon auf mehr/Meer!
LG Sylke Klein