Nachdem ich euch in meinem letzten Artikel das bezaubernde Städtchen Dornbirn in Österreich vorgestellt habe, folgt nun wie versprochen noch ein passender Wanderbericht. Während die Rappenlochschlucht als eines der bekanntesten Wanderziele in der Umgebung zählt, ist die kleinere Alplochschlucht nicht ganz so populär wie ihre größere Schwester. In diesem Artikel verrate ich euch, warum ihr aber auch diese Schlucht unbedingt gesehen haben solltet. 🙂 Außerdem begleitet ihr uns auch noch zum Staufensee und zum Naturdenkmal Kirchle. Viel Spaß beim Lesen!
Inhaltsverzeichnis
Lage und Anfahrt
Startpunkt unserer Wanderung zur Rappenlochschlucht war das „Gütle“. Da wir während unserer Reise in Österreich mit dem Zug unterwegs waren, waren wir für die gute Anbindung mit dem Bus dankbar. Vom Bahnhof in Dornbirn verkehrt die Buslinie 47 regelmäßig zu diesem beliebten Ausflugsziel.
Diejenigen unter euch, die mit eigenen Auto anreisen, finden rund um das Gütle aber auch jede Menge öffentliche Parkplätze.
Der Weg zur Rappenlochschlucht
Wer nur die Rappenlochschlucht sehen möchte, der hat sein Ziel schnell erreicht. Vom Gütle aus gelangt ihr innerhalb weniger Minuten zum gut ausgeschilderten Eingang der Schlucht und wenige Augenblicke später könnt ihr auch schon den Wasserfall bestaunen. Wem dieser Anblick reichen sollte, der kann natürlich bereits wieder umkehren, für alle richtigen Wanderfreunde geht die Tour hier aber erst los! 🙂
187 Stufen zum Staufensee
Während der Weg durch die Rappenlochschlucht noch keine Kletterkünste verlangte, geht es nun 187 Stufen nach oben zu unserem nächsten Ziel: dem Staufensee. Eine Schautafel am Wegesrand verrät uns, dass früher auch ein Tunnel durch den Berg führte, welcher bei einem Felssturz im Jahr 2011 allerdings verschüttet wurde. Seitdem geht hier also nichts mehr ohne Power in den Beinen.
Wenn ihr die knapp 200 Stufen erklommen habt, führt euch der Weg zum Staufensee aufgrund von Baumaßnahmen aktuell noch ein Stück die Straße entlang. Was mich vor unserer Wanderung noch ein wenig skeptisch gestimmt hat, war am Ende aber kein großes Thema, denn auf dem kurzen Stück Asphalt gibt es auch einen eingezeichneten Bereich für Fußgänger. Die Bauarbeiten sollen bis zum Sommer 2023 ihr Ende gefunden haben.
Nachdem ihr den Weg entlang der Straße hinter euch gelassen habt, erreicht ihr schließlich auch schon den Wasserspeicher Staufensee. Der See wurde künstlich angelegt und dient noch heute als Wasserspeicher für das benachbarte Kraftwerk Ebensand. Während unseres Besuchs im Hitze-Sommer 2022 gab der Staufensee allerdings ein eher trauriges Bild ab. Das wenige Wasser im See lag nicht nur an den Rekordtemperaturen, sondern auch an den Spätfolgen des Felssturzes, welcher bis heute Auswirkungen auf die eigentliche Funktion des Staufensees hat.
Die Alplochschlucht
Vom Staufensee folgen wir der gelb-weißen Markierung und gelangen schließlich zur Alplochschlucht, meinem persönlichen Highlight dieser Wanderroute. Der Eingang in die Schlucht führt über einen Holzsteg und hat beinahe schon ein wenig mystisches Flair – nicht nur für unsere Jungs ein tolles Erlebnis! Vom Steg aus bietet sich zudem ein toller Blick in die Alplochschlucht, welchen ihr nicht verpassen solltet. Für mich war dieser Abschnitt daher auch deutlich spektakulärer als die Rappenlochschlucht zu Beginn der Wanderung.
Der Weg führt nun weiter zur Bushaltestelle „Schmitte“, von welcher ihr bei Bedarf bequem ins Gütle zurückfahren könnt. Unser Weg ging allerdings noch ein gutes Stückchen weiter! 😉
Das Kirchle
Während die Stufen zum Staufensee noch relativ problemlos zu erlaufen waren, kostete der Aufstieg zum Naturdenkmal Kirchle doch ein paar Körner mehr. Über Stock und Stein ging es jede Menge Höhenmeter nach oben und nicht nur unsere Jungs verloren auf diesem Teil der Strecke kurzzeitig die Lust zum Wandern. Nach einer kleinen Stärkung und ein paar motivierenden Worten setzten wir den rot-weiß markierten Weg allerdings fort.
Das Kirchle trägt seinen Namen natürlich nicht von ungefähr, denn bei näherem Hinsehen erinnert die ausgetrocknete Schlucht durchaus an das Gewölbe eines Gotteshauses.
Über die Ammansbrücke zurück ins Gütle
Nachdem wir alle Highlights unserer Tour abgehakt hatten, war es Zeit, wieder den Rückweg in Richtung Gütle anzutreten. Da uns der gleiche Weg zurück ein wenig zu langweilig war, entschieden wir uns für eine andere Variante, welche uns über die Ammansbrücke führen sollte.
Wir folgten also wieder der rot-weißen Markierung, die uns über bequeme Waldwege und ein kleines Stückchen Straße zur Brücke brachte. Obwohl wir bis zur Ammansbrücke bereits fast die gesamte Wanderung hinter uns hatten, stellte das Überqueren der alten Holzbrücke für Frau Urlaubspapa den härtesten Teil der Tour dar. Aber auch mich ließ der Weg über das Flüsschen Kobelach nicht völlig kalt, denn 23 Meter Höhe sind in Kombination mit wackelnden Brückenstämmen doch nicht ganz ohne. 😉
Am Ende schaffte es aber die komplette Urlaubspapa-Familie über das im Jahr 1869 errichtete Bauwerk und über den Beckenmann ging es schließlich wieder zurück ins Gütle.
Gastronomie
Eine Wanderung bei hochsommerlichen Temperaturen verursacht nicht nur einen hohen Wasserverbrauch, sondern macht auch ungemein hungrig. Zunächst wollten wir in den Gasthof Gütle einkehren, die dortige Mittagspause machte uns allerdings einen Strich durch die Rechnung.
Glücklicherweise gibt es mit dem Rappenloch Stadl aber noch eine nahe Alternative, sodass niemand von uns verhungern musste. Deftige österreichische Speisen und kühle Getränke sorgten hier für einen rundum gelungenen Abschluss unserer Wanderung.
Fazit
Solltet ihr einmal in der Region rund um Dornbirn zu Gast sein, dann solltet ihr den beiden Schluchten, die ich euch in diesem Artikel vorgestellt habe, in jedem Fall einen Besuch abstatten. Insgesamt waren wir auf dieser Runde 9 Kilometer unterwegs, was aufgrund der hohen Temperaturen und der Höhenmeter auf der Strecke doch nicht ganz ohne war. Unsere Jungs hielt aber die Aussicht bei Laune, dass wir uns nach der Wanderung im nahe gelegenen Waldbad Enz abkühlen konnten (mehr zum Bad erfahrt ihr in meinem Dornbirn-Artikel). Wer die Tour nachlaufen möchte, der kann die Strecke wie immer bei Strava nachverfolgen! 🙂
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