Mit 1.012 Metern Höhe ist der Jeschken (tschechisch: Ještěd) die höchste Erhebung des Jeschkengebirges und gleichzeitig auch der Hausberg von Liberec. Da wir 3 Nächte in der nordböhmischen Stadt zu Gast waren, mussten wir natürlich auch dem beliebtesten Ausflugsziel der Region einen Besuch abstatten. Warum dabei nicht alles reibungslos ablief, verrate ich euch in diesem Artikel. 😉
Inhaltsverzeichnis
Lage und Anfahrt
Der Jeschken befindet sich unmittelbar vor den Toren von Liberec und ist optimal mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Vom Zentrum der Stadt gelangt ihr mit der Straßenbahnlinie 3 in einer guten Viertelstunde zum Jeschken. Fahrt dazu einfach mit der Bahn bis zur Endhaltestelle „Horní Hanychov“. Die Tickets kosten pro Person unschlagbare 24 Kronen (Kinder zahlen die Hälfte) und sind an Werktagen 40 Minuten, an Wochenenenden und Feiertagen sogar 60 Minuten gültig.
Solltet ihr mit dem Auto anreisen, dann findet ihr in unmittelbarer Nähe zur Straßenbahnhaltestelle auch eine Vielzahl von Parkplätzen. Wer den Jeschken nicht von unten erklimmen möchte, der entdeckt auf dem Weg zum Gipfel noch weitere Parkplätze, welche den Aufstieg nicht ganz so beschwerlich machen.
Der Aufstieg zum Jeschken
Während man in früheren Jahren noch ganz bequem per Seilbahn auf den Gipfel des Jeschken fahren konnte, ist dies seit Ende Oktober 2021 nicht mehr möglich. Am 31.10.2021 kam bei einem tragischen Unglück ein Seilbahnführer ums Leben, weshalb der Betrieb der Bahn seit dieser Zeit bis auf Weiteres eingestellt ist.
Ihr seid noch auf dem Suche nach dem passenden Wanderrucksack? Dieses schicke Model* von Nordkamm leistet uns hervorragende Dienste!
Nun ist also Muskelkraft gefragt, um die gut 500 Höhenmeter auf dem Weg nach oben zu erklimmen. Kurz nach dem Ausstieg aus der Straßenbahn machte uns ein Wanderschild auf einen blau markierten Weg aufmerksam, welcher nach 3,5 Kilometern auf den Jeschken führen sollte. Auch wir folgten diesem Weg, dummerweise verpassten wir aber bereits am Anfang einen blauen Pfeil, welcher uns auf den „richtigen“ Wanderweg gebracht hätte. 😉
Wir ließen uns davon allerdings nicht abhalten, sondern steuerten zielgerichtet auf den Skihang des Jeschken zu. Immer noch in der Annahme, dass der blaue Weg schon irgendwann auftauchen müsse. Tja, was soll ich sagen? Von besagtem Wanderweg war natürlich keine Spur mehr und so erklommen wir bei brütender Hitze und unerbittlichem Sonnenschein den direkten Weg zum Gipfel, welcher im Winter eigentlich eine Skipiste ist.
Gott sei Dank ließen die Jungs dieses Schicksal klaglos über sich ergehen, die abschließende Klettereinlage, die schon etwas von einer Tour im Hochgebirge hatte, machte den beiden Räubern sogar noch Spaß. Frau Urlaubspapa und ich waren hingegen einfach froh, als wir nach etwa einer Stunde endlich an unserem Ziel angelangten. Vielleicht lag das auch den verstörten Blicken der anderen Ausflügler, welche sich vermutlich fragten, wie man auf so eine dämliche Idee kommen kann. 😉
Auf dem Gipfel des Jeschken
Der Jeschken ist nicht nur für seine Höhe, sondern auch für sein futuristisches Bauwerk bekannt. Der Fernsehturm auf dem Gipfel wurde im Jahr 1973 fertiggestellt und dient heute, neben seiner eigentlichen Funktion, auch als Hotel und Restaurant. Von den Plattformen des Turms hat man bei schönem Wetter zudem auch einen tollen Blick auf Liberec und das weitere Umland.
Wer nicht in der Gaststätte einkehren möchte, der findet auf dem Jeschken auch noch einen Imbiss, in dem es neben kleinen Speisen auch Eis und kühle Getränke gibt. Nach dem anstrengenden Weg nach oben war ein kühles Bier hier natürlich mehr als verdient!
Auch dem Marsianer auf dem Jeschken solltet ihr unbedingt einen Besuch abstatten. Der kleine Kerl wurde hier im Jahr 2010 aufgestellt und zählt mittlerweile zu einem der bekanntesten Fotomotive der Region. Aber Vorsicht: Für den ein oder anderen könnte das Kunstwerk unter Umständen nicht ganz jugendfrei sein. 😉
Auf dem blauen Wanderweg geht es nach unten
Nachdem der Aufstieg auf den Jeschken doch recht abenteuerlich war, wollten wir den Weg nach unten ein bisschen ruhiger angehen lassen. Wir folgten also der asphaltierten Straße und bereits nach kurzer Zeit zeigte sich zu unserer Rechten die lang ersehnte blaue Markierung.
Der Weg hinab zur (ehemaligen) Talstation war nun deutlich entspannter als der direkte Aufstieg über den Skihang. Im Wald gab es nahezu während der gesamten Strecke nach unten jede Menge Schatten und aufgrund der guten Ausschilderung fanden wir uns auch ohne Probleme nach unten.
Fazit
Wenn ihr in der Region rund um Liberec unterwegs seid, dann gehört die Jeschken Wanderung natürlich zum absoluten Pflichtprogramm dazu. Seid aber bitte nicht so blöd unwissend wie wir, sondern nutzt bereits für den Weg nach oben den blau markierten Wanderweg (diesen habe ich euch hier bei Strava getrackt). Wer trotz aller Warnungen ein bisschen leiden möchte, der darf natürlich auch entlang des Skihangs nach oben kraxeln! 😉
Ihr sucht noch den passenden Reiseführer für die Region rund um das Dreiländereck? Bitteschön!*
Viele weitere Wandertipps für tolle Familienwanderungen in der Sächsischen Schweiz findet ihr in diesem Artikel!