Es ist Sonntagmorgen, mitten im Januar. Ein Blick nach draußen verkündet Sonnenschein und herrliches Wetter. Die idealen Voraussetzungen, um an diesem Tag eine kleine Wanderung mit der Familie zu unternehmen. Als Wanderziel auserkoren wurden dabei die Tyssaer Wände, ein beliebtes Ausflugsziel bei unseren böhmischen Nachbarn. Wenn wir vorher daran gedacht hätten, dass das kleine Örtchen Tisa auf knapp 550 Meter Höhe liegt, wären wir von dem rauhen Winterwetter, welches sich uns vor Ort bot, nicht überrascht gewesen. Warum unser Ausflug nach diesem anfänglichen Nackenschlag trotzdem ein voller Erfolg wurde, lest ihr in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Anfahrt
Die Tyssaer Wände befinden sich ca. 8 Kilometer hinter dem Grenzübergang in Bahratal. Am einfachsten gestaltet sich die Anreise naturgemäß mit dem eigenen Auto. Fahrt dazu einfach bis zur Ortsmitte in Tisa, dort stehen euch in der Nähe der „Kirche der Heiligen Anna“ reichlich Parkplätze zur Verfügung. Normalerweise müsst ihr für ein Parkticket 50 Tschechische Kronen (umgerechnet ca. 2 Euro) berappen, bei unserem Besuch fühlte sich allerdings niemand für die Eintreibung der Parkgebühren zuständig. 😉 Wer sein Fahrzeug nur ungern unbeaufsichtigt in Tschechien stehen lässt, der darf sich auch gerne ganz bequem mit dem Bus chauffieren lassen. Die Linien 216 und 218 bringen euch von Pirna bis zum Grenzübergang in Bahratal, von hier geht es dann mit der Linie 217 weiter bis nach Tisa. Beachtet bitte, dass der VVO-Tarif in Tschechien nicht gilt! Hier müsst ihr vorab noch eine separate Fahrkarte erwerben.
Wenn ihr an der Kirche angekommen seid, könnt ihr den Weg zu den Tyssaer Wänden praktisch nicht verfehlen. Nehmt einfach den kleinen Anstieg entlang des Friedhofs und schon erreicht ihr den Eingang zu der bizarren Felsenlandschaft!
Jede Menge Action im Wald!
Am Kassenhäuschen angekommen, müsst ihr eine sogenannte Nationalparkgebühr in Höhe von 30 Kronen (umgerechnet knapp 1,50 Euro) pro Person entrichten. Aufgrund der Witterungsverhältnisse hatte die Kasse allerdings geschlossen und wir konnten unsere Geldbörse stecken lassen.
Die Laune unserer Jungs war in Anbetracht des eisigen Wetters nicht die beste, beim Anblick der zerklüffteten Felsen und der Vielzahl von Höhlen hellte sich diese aber schlagartig auf. Die Tyssaer Wände sind vergleichbar mit einem riesigen Abenteuerspielplatz, von dem unsere Kinder gar nicht mehr genug bekommen konnten. Aber auch für alle jung gebliebenen Eltern ist es ein Riesenspaß, auf den unterschiedlichen Felsformationen herumzuklettern. Behaltet eure Kinder bei all der Kletterei aber immer gut im Auge, denn teilweise geht es doch recht steil nach unten.
Gastronomie
In unmittelbarer Nähe der Tyssaer Wände könnt ihr in der „Touristenbaude“ einkehren. Wir selbst waren zwar nicht dort essen, aber wenn man den zahlreichen Google-Rezensionen Glauben schenken darf, könnt ihr dort definitiv nichts falsch machen. Ohnehin reiht sich hinter der Grenze ein Restaurant an das andere, ihr habt hier also die freie Auswahl. Uns hat es am Ende in das „Club Hotel“ in Petrovice verschlagen. Das Essen war wirklich lecker, wir können die Lokalität daher uneingeschränkt weiterempfehlen!
Fazit
Kaum zu glauben, dass ich es in den vergangenen 31 Jahren noch nie bis zu den Tyssaer Wänden geschafft hatte. Sollte es euch da ganz ähnlich gehen, dann plant für eure nächste Wanderung unbedingt einen Besuch ins Böhmische ein. Wenn es das Wetter irgendwann besser mit uns meinen sollte, kommen wir auf jeden Fall auch noch mal wieder!
Noch mehr spannende Wanderungen mit Kindern findet ihr in diesem tollen Wanderführer!
Das Wetter ist zu schlecht zum Wandern? Wie wäre es stattdessen mit einem Besuch in den Technischen Sammlungen Dresden? Hier geht es zu meinem Artikel!
Ein schöner Artikel. Habt ihr die Route aufgezeichnet? Mit komoot zufällig? Danke. Liebe Grüße Kerstin Bietz
Hallo Kerstin,
danke für das Lob! 🙂
Ich muss dich aber leider enttäuschen, aufgezeichnet haben wir die Route nicht.
Liebe Grüße
Tommy
Ein paar kleine Anmerkungen:
1. Bitte die Ortsbezeichnungen stringent verwenden. Wenn man also von den „Tyssaer Wänden“ – deutsch – spricht, dann heißt der Ort auch Tyssa. Wenn er aber „Tisá“ – tschechich – heißt, dann sind es natürlich auch die „Tiské stěny“.
2. Es wird keine „Nationalparkgebühr“ erhoben, die Wände liegen nämlich weit vom Nationalpark entfernt. Der ist auf der anderen Seite der Elbe. Hier zahlt man ganz simpel Eintritt, den die Gemeinde erhebt.
3. Gerade, wenn man als Familie unterwegs ist und den öffentlichen Nahverkehr nutzen will, empfiehlt sich ein „Elbe-Labe-Ticket“. Das ist beiderseits der Grenze gültig, was vieles einfacher macht.
Ansonsten ist die „8“, die man hier läuft, wirklich ein Genuss, vor allem für Kinder. Wem die Strecke, es sind rund sechs Kilometer, zu kurz ist, der kann auch noch einen Abstecher in die Raitzaer Wände, nach Eiland und in das „Himmelreich“ ranhängen. Hier kurz beschrieben: http://sandsteinpfade.de/2018/11/23/falkenturm/
Hallo Arndt,
vielen Dank für deine Anmerkungen!
Ich werde den Artikel nach meinem Urlaub noch mal entsprechend überarbeiten. 😉
Viele Grüße
Tommy
Hallo Urlaubspapa,
danke für den schönen Bericht und den Tipp. Ich kannte dieses Gebiet bis jetzt noch gar nicht.
Von uns aus sind es fast 4 h Fahrt, aber da wir dieses Jahr sowieso einmal mit unseren 3 Kids (12,13 und 15) für ein paar Tage nach Dresden wollten, bietet sich das als Ausflug von dort dann auf jeden Fall an.
Schöne Zeit euch😃
Liebe Grüße
Kerstin, dieUrlauberin
Hallo Kerstin,
vielen Dank für deinen Kommentar!
Es freut mich, wenn ich dir für euren nächsten Urlaub eine kleine Anregung liefern durfte! 🙂
Liebe Grüße
Tommy