Blick auf Litomerice

Altersdurchschnitt 75 plus – Mit Reisebus und Schiff nach Litomerice

Tagesfahrten mit dem Reisebus. Wer dabei an hochbetagte Senioren, Kaffeepausen oder Schlager während der Reise denkt, der kann sich bestätigt fühlen. Genau das ist nämlich der übliche Ablauf so einer Fahrt. Für den ein oder anderen mag das Abschreckung genug sein, uns hält es aber nicht davon ab, hin und wieder so eine Reise zu unternehmen. Meistens sind wir dabei die Begleitung der Großeltern von Frau Urlaubspapa, die sich immer über unsere Gesellschaft freuen. So war es auch am 1. Juni 2019, als es mit Polster & Pohl nach Tschechien gehen sollte.

Steig ein, steig ein – wir fahrn in die Tschechei!

Auf dem Programm stand dabei die Tour „Böhmische Weinstraße“. Inhaltlich versprach der Katalog eine Busfahrt nach Usti nad Labem, von dort ging es mit dem Schiff weiter nach Litomerice und schließlich wieder zurück an den Ausgangspunkt der Reise. Aber der Reihe nach! Zunächst trafen sich alle Reiseteilnehmer am Startpunkt in Dresden. Bereits hier war schnell klar, dass wir das Durchschnittsalter der übrigen Gäste noch lange nicht erreicht hatten. Ich würde schätzen, dass wir mindestens 40 Jahre jünger als sämtliche andere Mitreisende waren. 😉 Aber alles kein Problem. Unsere Reiseleiterin, die von allen nur „Die Mutti“ genannt werden wollte, freute sich über ein wenig junges Blut im Bus.

„Wir hatten immer diese Plätze!“

Mit Buchung der Reise bekommt jeder Gast einen Sitzplatz zugewiesen, sodass es diesbezüglich eigentlich keine weiteren Probleme geben sollte. Eigentlich! Zur allgemeinen Belustigung der übrigen Mitreisenden beschwerte sich ein älteres Ehepaar lautstark darüber, dass es dieses Mal nicht ihren gewohnten Sitzplatz bekommen hatte. Wirklich ein wahres Unglück, wenn aus Reihe 11 plötzlich Reihe 12 wird! Wahrscheinlich wurde im Nachgang der Reise gleich noch eine Beschwerde an den Reiseveranstalter geschickt, um den Reisepreis wegen entgangener Urlaubsfreuden zu mindern. Spaß beiseite! 🙂 Nachdem alle Gäste den richtigen Platz gefunden hatten, konnte unsere Fahrt auch losgehen. Lange waren wir allerdings nicht unterwegs, denn bereits nach 30 Minuten gab es an einer Raststätte den obligatorischen Begrüßungskaffee. Die Mutti servierte uns den edlen Tropfen aus der Thermoskanne und gab nebenbei noch den ein oder anderen Schwank aus ihrer Jugend zum Besten.

Litomerice – eine wahre Perle in Tschechien

Eine halbe Stunde später erreichten wir auch schon Usti nad Labem in Tschechien, wo wir an Bord der „Poseidon“ gingen. Auf dem Oberdeck konnten wir hier bei wirklich wunderbarem Wetter die herrliche Landschaft an uns vorbeiziehen lassen. Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen, für kleines Geld das ein oder andere Erzeugnis tschechischer Braukunst zu verköstigen. Im Reisepreis enthalten war auch ein Mittagessen, wir entschieden uns passend zum Anlass für einen böhmischen Schweinebraten mit Knödeln.

Vom Reisebus auf das Schiff!
Vom Reisebus auf das Schiff!
Herrliches Wetter
Herrliches Wetter
Bier trinken mit Aussicht
Bier trinken mit Aussicht

Nach gut 2 1/2 Stunden Fahrt erreichten wir schließlich Litomerice (zu deutsch: Leitmeritz). Viel Zeit blieb uns hier zwar nicht aber immerhin hatten wir 90 Minuten, um ein wenig von der Stadt zu sehen. Litomerice hat etwa 24.000 Einwohner und lädt mit seinen verwinkelten Gassen zum Verweilen ein. Am Marktplatz gibt es eine Touristeninformation, in der uns in nahezu perfektem Deutsch alles Wissenswerte zu den Sehenwürdigkeiten und Highlights der Stadt erklärt wurde. Unsere Zeit reichte natürlich bei Weitem nicht aus aber immerhin konnten wir ein paar interessante Eindrücke aufschnappen. Für die Zukunft steht hier definitiv noch ein langes Wochenende mit unseren Kindern auf dem Zettel!

Blick auf Litomerice
Blick auf Litomerice
Am Marktplatz von Litomerice
Am Marktplatz von Litomerice
Ein anderer Blick auf Litomerice
Ein anderer Blick auf Litomerice
Litomerice weiß zu begeistern!
Litomerice weiß zu begeistern!

Weinverkostung an Bord

Unsere Tour hieß bekanntlich „Böhmische Weinstraße“, also wurde es höchste Zeit, dass diese ihrem Namen auch alle Ehre machte. Nachdem alle Gäste wieder zurück an Bord waren, stand eine Weinverkostung auf dem Programm. Gereicht wurden vier verschiedene Weine, die allesamt aus der Region stammten. Und was soll ich sagen? Ich bin eigentlich weder Weintrinker noch Weinkenner aber mir haben alle Sorten geschmeckt! 😉 Es blieb übrigens nicht nur bei 4 Gläsern. Die tschechischen Kellner waren äußerst zuvorkommend und schenkten auf Nachfrage gerne noch das ein oder andere Gläschen mehr aus.

Hat der Wein schon Wirkung gezeigt?
Hat der Wein schon Wirkung gezeigt?
Der Schleusenvorgang
Der Schleusenvorgang
Der Blick vom Schiff
Der Blick vom Schiff

Als wir im Anschluss wieder zurück im Bus waren, schlich sich bei den meisten Gästen langsam eine gewisse Müdigkeit ein. Der ausgeschenkte Wein und Temperaturen von knapp 30 Grad im Schatten taten hierbei wahrscheinlich ihr Übriges. Die Rückfahrt verlief also recht ruhig und die meisten Reisenden hielten ein wohlverdientes Nickerchen. „Die Mutti“ war allerdings noch lange nicht müde und sorgte bis zu unserer Ankunft in Dresden für den einen oder anderen Lacher! 🙂

Fazit: Immer wieder gern!

Wie schon bei unseren vorherigen Busreisen hatten wir auch dieses Mal wieder einen wirklich abwechslungsreichen Tag. Wer sich nicht daran stört, dass die übrigen Gäste gut und gerne ein paar Jahrzehnte älter sind als man selbst, der darf diese Reiseform durchaus auch einmal testen. Kleiner Tipp: Macht euren Eltern oder Großeltern an Weihnachten eine Freude und verschenkt statt dem zehnten Paar Socken doch einfach mal einen gemeinsamen Ausflug mit dem Reisebus. Der Mehrwert ist hier garantiert deutlich höher!

Klarstellung: Sämtliche Kosten für die Tagesfahrt wurden von uns selbst getragen, wir erhielten hierfür keine finanzielle Unterstützung. Alle im Artikel geschilderten Erlebnisse spiegeln lediglich meine persönlichen Meinungen und Erfahrungen wieder.

Ihr wolltet schon immer mal eine Nacht auf einem Floß verbringen? Dann lest am besten gleich unseren verrückten Reisebericht über eine Nacht auf dem Senftenberger See!

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