Eine Innenkabine für 4 Personen? Was für einige wie der größte Albtraum aller Zeiten klingen mag, haben wir an Bord von AIDAdiva ausprobiert. Was wir dabei für Erfahrungen gesammelt haben und wie der Restart der Diva nach mehr als 1 1/2 Jahren Pause verlaufen ist, erfahrt ihr in diesem Reisebericht.
Inhaltsverzeichnis
Der frühe Vogel ist manchmal ganz schön doof
Es ist Samstagmorgen um 3:30 Uhr. Während sich andere Menschen um diese Uhrzeit noch ein paar Mal im Bett hin und her wälzen, klingelt für uns bereits erbarmungslos der Wecker. Der Grund für das frühe Aufstehen: Da bis zum Schluss nicht klar war, ob die Reise tatsächlich stattfinden kann, bemühten wir uns auch erst recht kurzfristig um die Reservierung unserer Sitzplätze für den Zug. Die Quittung kam prompt, denn die Verbindungen, die wir eigentlich ins Auge gefasst hatten, waren restlos ausgebucht. Und da wir mit zwei kleinen Kindern nicht 4 Stunden im Zug stehen wollten, verblieb als einzige Alternative der erste Zug bis Warnemünde. Aber gut, mit der bevorstehenden Urlaubsfreude im Kopf, bekamen wir sogar die kleinen Räuber zu solch früher Stunde problemlos aus dem Bett! 😉
Ein Wiedersehen mit Warnemünde
Nach einer entspannten Zugfahrt, bei der wir auch noch ein Auge zudrücken konnten, erreichten wir Warnemünde pünktlich um kurz nach 10 Uhr. Ein Wiedersehen der besonderen Art, denn in Warnemünde startete im Sommer 2014 auch unsere erste Kreuzfahrt überhaupt. Damals übrigens noch ohne Kinder, aber witzigerweise auch in einer Innenkabine. Da unser Check-In-Zeitfenster erst um 12:35 Uhr geplant war, blieb uns so noch ein wenig Zeit für einen kleinen Bummel entlang des Alten Stroms. Dabei durfte ein Fischbrötchen natürlich auch nicht fehlen! Kleiner Wermutstropfen: Eigentlich sollten wir unsere Koffer bereits um halb elf am Terminal abgeben können, aus unerklärlichen Gründen verzögerte sich das Ganze allerdings um eine Dreiviertelstunde.
Während die Abgabe der Koffer also nicht ganz optimal lief, funktionierte der Check-In dafür umso schneller. Vom Anstehen in der Schlange bis zum Betreten unserer Kabine vergingen gerade einmal 40 Minuten. Eine wirklich gute Leistung, denn in dieser Zeit stand schließlich auch noch ein PCR-Test auf dem Programm (der im Übrigen problemlos auszuhalten war).
Wir beziehen unsere Innenkabine für 4 Personen!
Nun konnten wir sie also endlich beziehen, unsere Innenkabine für 4 Personen. Nachdem wir auf unseren letzten Reisen mit Balkon- bzw. Veranda-Deluxe-Kabinen eher verwöhnt waren, gab es jetzt also die günstigste aller angebotenen Kabinenkategorien. Der Preis spielte bei unserer Buchung übrigens auch eine Rolle, denn für 5 Nächte sollte bereits die Meerblickkabine knapp 500 Euro mehr kosten. Ein Aufpreis, der uns für diese kurze Reise einfach zu hoch war.
Auch wenn sich das Risiko bei einer Kurzreise in Grenzen hielt, ein wenig Bauchschmerzen hatte ich bei der Vorstellung einer Innenkabine für 4 Personen trotzdem. Würden wir uns wie in einem Kaninchenbau fühlen? Oder gar an der mangelnden Sauerstoffversorgung in der Kabine ersticken? 😉
All diese (mehr oder weniger ernst gemeinten) Befürchtungen erwiesen sich schon beim ersten Blick in die Kabine als hinfällig, denn das Platzangebot war größer als gedacht. Klar, in 4 getrennten Betten zu schlafen lässt schon ein wenig Klassenfahrtfeeling aufkommen, aber am Ende des Tages sind wir eben wirklich nur zum Schlafen in der Kabine. Und irgendwie war es auch ganz witzig, zum ersten Mal seit Teenager-Zeiten wieder in einem Hochbett zu nächtigen.
Platz für eure Habseligkeiten ist quasi in gleicher Weise wie in den teureren Kabinen vorhanden, richtig praktisch sind zudem auch die zusätzlichen Ablageflächen direkt an den Betten. Und auch beim Badezimmer müsst ihr in Sachen Größe keine Abstriche machen.
Auch unsere Jungs fühlten sich in der Innenkabine pudelwohl und vermissten den Balkon (den wir meist ohnehin nie wirklich nutzen) zu keiner Sekunde. Solltet ihr in der Vergangenheit also auch schon mit einer Innenkabine für 4 Personen geliebäugelt haben, dann probiert es einfach mal aus. Insbesondere wenn der Preisunterschied zu den anderen Kabinenkategorien recht hoch ist, könnt ihr hier bedenkenlos zugreifen! Für uns war es daher definitiv nicht die letzte Reise in einer Innenkabine.
Das Buffet ist zurück bei AIDA!
Nachdem wir unsere Kabine nach der 90-minütigen Quarantäne verlassen konnten, knurrte uns langsam aber sicher der Magen. Direkt ins Restaurant konnten wir allerdings noch nicht, denn zunächst mussten wir noch die 5-minütige Sicherheitseinweisung besuchen. Im Übrigen die einzige Pflichtveranstaltung während der gesamten Reise!
Während bei unseren bisherigen Reisen in diesem Jahr auf AIDAsol und AIDAperla das Essen lediglich in á la carte-Form angeboten wurde, hat seit einiger Zeit auch das Buffet seinen Weg zurück an Bord der Kussmundflotte gefunden. Auf AIDAdiva konnte man sich im Markt- und im Weite Welt-Restaurant seinen Teller wieder selbst voll machen, im Bella Vista wurde weiterhin am Platz bedient.
In den Buffet-Restaurants wurde dafür mit Hilfe von Pfeilen ein Wegeleitsystem eingerichtet, welches in der Praxis allerdings nicht wirklich funktioniert hat. Für mich verständlich, denn bei richtiger Einhaltung hätte man wahrscheinlich schon bei den drei Mahlzeiten des Tages die empfohlene Tagesdosis von 10.000 Schritten erreicht. 😉
Geschmacklich war das Buffet übrigens in Ordnung, in der Vergangenheit haben wir an Bord von AIDA-Schiffen allerdings auch schon deutlich besser gegessen. Inbesondere am letzten Abend der Reise fiel es uns wirklich schwer, etwas Passendes zu finden.
Das Auslaufen der AIDAdiva aus Warnemünde
Übrigens feierte nicht nur das Buffet sein Comeback, auch das Sportdeck auf Deck 14 war endlich wieder nutzbar. Während wir unseren fußballbegeisterten Junior auf den letzten Reisen noch vertrösten mussten, konnte er nun endlich auch wieder auf einem AIDA-Schiff seiner Leidenschaft nachkommen. Übrigens nicht allein, denn aufgrund der Herbstferien waren insgesamt 314 Kids und Teens Bord. Passende Spielkameraden waren daher immer schnell gefunden!
Um 18 Uhr war es dann endlich soweit und AIDAdiva konnte aus dem Hafen von Warnemünde auslaufen. Insbesondere für die Crew stellte dies einen sehr emotionalen Moment dar, denn das Schiff war zum letzten Mal vor unfassbaren 580 Tagen mit Gästen unterwegs. Seitdem fristete es sein trauriges Dasein größtenteils vor Skagen, wo die Diva während unserer AHOI-Reise im Mai keinen guten Eindruck machte. Umso schöner, dass es nun endlich auch für das erste Schiff der Sphinx-Klasse wieder losgehen konnte! Begleitet wurde das Ganze natürlich auch von zahlreichen Schaulustigen in Warnemünde, die sich entlang des Ufers versammelt hatten und uns gebührend verabschiedeten.
Abendessen im Bella Vista: Pleiten, Pech und Pannen!
Da wir den Service am Tisch auf unseren anderen Reisen in diesem Jahr so genossen hatten, wählten wir für das erste Abendessen der Reise das Bella Vista Restaurant auf Deck 11. Schließlich stand auch noch ein besonderer Moment an, denn mit unserem großen Sohn hatten wir ein Geburtstagskind an Bord. Passend zu diesem Anlass hatten wir im Vorfeld ein kleines Überraschungspaket gebucht, welches er nun erhalten sollte.
Mit der Geburtstagstüte klappte das auch super, das eigentliche Highlight, der Geburtstagskuchen, ließ allerdings den ganzen Abend auf sich warten. Nach unserem Abendessen wurden wir von einer Kellnerin mehrmals vertröstet, bis nach einer gefühlten Ewigkeit schließlich der Restaurantchef mit der Wahrheit herausrückte: Der Kuchen wurde nicht mit „Happy Birthday“, sondern mit „AIDAdiva“ verziert und das Umdekorieren würde nochmals einige Zeit in Anspruch nehmen. Da unsere Jungs nach dem frühen Aufstehen am Morgen ohnehin bereits komplett erledigt waren, mussten wir an diesem Abend also leider auf die Torte verzichten.
Auch mit dem eigentlichen Abendessen lief nicht alles rund. Während ich bereits mit dem Hauptgang fertig war, wartete der Rest der Familie immer noch auf das Essen. Und auch die Qualität der Speisen war nicht so, wie wir es gewohnt waren. Bei unseren ersten beiden Besuchen im Bella Vista war diese noch ganz in Ordnung, der Thunfisch bei unserem dritten Essen war aber nahezu ungenießbar. Bleibt zu hoffen, dass sich das Team auf den nächsten Reisen noch besser einspielt. Es wäre ansonsten schade um dieses schöne und (vor allem als Familie) entspannte Konzept!
Die erste Prime Time der Reise
Nachdem wir uns aufgrund der langen Wartezeit im Bella Vista sputen mussten, schafften wir es gerade noch rechtzeitig zur ersten Prime Time der Reise. Entertainment Manager Annett Beitlich hatte für die erste Ausgabe ihrer allabendlichen Show natürlich standesgemäß den Kapitän Thomas Mey sowie Hotel Direktorin Harriet Umbrich eingeladen. Kapitän Mey war uns übrigens auf Anhieb symphatisch, als er in feinstem Sächsisch verkündete, aus der Seefahrerhochburg Dresden zu stammen. 😉 Es ist schon fast ein wenig erstaunlich, wie hoch die Dichte der AIDA-Kapitäne aus unserer Heimat ist.
Eine Sache vermissten wir leider zum ersten Mal überhaupt an Bord eines AIDA-Schiffes: Die drei berühmten Worte „Sie – haben – Urlaub!“. Klar, ein großes Sektbuffet ist aktuell natürlich noch nicht möglich, aber diese Art der Urlaubseröffnung gehört eigentlich immer dazu. Sehr schade, dass auf dieser Reise darauf verzichtet wurde!
Für das erste Entertainment-Highlight der Kreuzfahrt sorgte im Anschluss Leslie Anderson, die mit ihrer Show „Humorgeddon“ unsere Lachmuskeln ordentlich strapazierte. „Sie“ ist an dieser Stelle übrigens nicht ganz richtig, vielmehr könnte man Leslie eher als „Er/Sie/Es“ bezeichnen. Eine Travestie-Show ist natürlich nicht unbedingt jedermanns Sache, allerdings gehen einige Leute bekanntermaßen auch zum Lachen in den Keller. Umso schöner für uns, denn diese Mitreisenden wurden von der Travestiekünstlerin besonders auf Korn genommen. 😉
Geburtstagstorte zum Frühstück
Nach einer geruhsamen ersten Nacht an Bord ließen wir den nächsten Morgen ganz entspannt mit einem späten Frühstück im Weite Welt Restaurant starten. Auch bei der ersten Mahlzeit des Tages gibt es nun wieder ein Buffet, an dem ihr euch nach Herzenslust bedienen könnt. Zur großen Freude unseres Sohnes gab es nun endlich auch die versprochene Geburtstagstorte. Die war im Übrigen echt lecker, aber auch verdammt gehaltvoll! 😉
Wie gut, dass wir uns die angefutterten Kalorien wenig später beim Familien-Shuffleboard mit Gastgeber Ron gleich wieder abtrainieren konnten. Bei der letzten Kreuzfahrt zum ersten Mal gespielt, waren wir nun Stammgäste beim ältesten Schiffsspiel der Welt. Spielen ist an dieser Stelle ein gutes Stichwort, denn in den ersten Tagen unserer Tour waren auch die Spielautomaten an Bord von AIDAdiva kostenlos nutzbar. Wo ansonsten Münzen vonnöten sind, konnte nun einfach so gezockt werden. Ob dies beabsichtigt war oder eher ein Versehen darstellte, bleibt ungeklärt. Zum Ende der Reise schluckten die Automaten jedenfalls wieder fleißig ihre Coins.
Kids Fragestunde im Theatrium
Zur Mittagszeit wurde dann das Theatrium von zahlreichen wissenshungrigen Kindern bevölkert, denn es war Zeit für die Kids Fragestunde mit Entertainment Manager Annett und Entertainment Office Manager Malte. Während Annett die Fragen der Kinder eher seriös beantwortete, hatte Malte einen deutlich lockereren Zungenschlag. Vielleicht sollten die beiden Protagonisten ihren Job ja einfach tauschen. 😉
Gleich im Anschluss an die Kids Fragestunde startete auch schon das erste Super Jackpot Bingo dieser Reise. Auch wenn wir mit Bingoschein und dem entsprechenden Markierer bestens ausgestattet waren, blieb uns leider kein Gewinn vergönnt. Die Tagessiegerin konnte den Super Jackpot übrigens ebenfalls nicht knacken, am Ende standen für die junge Dame aber stattliche 600 Euro zu Buche.
Während ich das Bordprogramm auf der ersten AHOI-Reise im Mai noch bemängeln musste, war es auf dieser Tour deutlich besser. Inbesondere für Kinder und Familien wurde immer etwas geboten, sodass auch an Seetagen keine Langeweile aufkam.
Der Kapitän gibt sich Ehre!
Unser vollgepackter Seetag neigte sich nun langsam aber sicher dem Ende entgegen, am Abend wartete jedoch noch die Prime Time mit Kapitän Thomas Mey auf uns. Der erste Mann an Bord plauderte mit Entertainment Manager Annett in entspannter Atmosphäre aus dem Nähkästchen und überzog dabei die anviserte halbe Stunde der Abendshow deutlich! 😉 Als Kapitän kann man sich das aber schon mal erlauben!
Mit AIDA Favourite Dana Zich gab es dann kurze Zeit später noch etwas auf die Ohren. Unter dem Motto „Best of Schlager“ heizte die Sängerin den anwesenden Gästen im Theatrium ordentlich ein!
Ihr möchtet wissen, wie unsere Reise mit AIDAdiva weitergeht? Dann lest am besten gleich den zweiten Teil meines Reiseberichts!
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