Die Bastei ist wahrscheinlich das bekannteste Wahrzeichen in der gesamten Sächsischen Schweiz. Entsprechend groß ist in „normalen“ Zeiten auch der Andrang, was dazu führt, dass in der Hochsaison ganze Busladungen voller Touristen hier ausgeschüttet werden. Wie gut, dass am vergangenen Wochenende noch die 15-Kilometer-Grenze galt und wir die Bastei ohne große Menschenaufläufe besuchen konnten. Was es rings um die Bastei sonst noch alles zu sehen gibt und wieso der Aufstieg durch die Schwedenlöcher abenteuerlicher war, als uns lieb gewesen ist, lest ihr in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Anfahrt
Um die Bastei zu erklimmen, habt ihr verschiedene Möglichkeiten. Wir sind mit dem Auto angereist und haben den kostenpflichtigen Besucherparkplatz genutzt. Dieser ist mit 5 Euro für 3 Stunden bzw. 7 Euro für das Tagesticket nicht wirklich günstig, für ein Top-Ausflusgziel wie die Bastei sind die Preise aber heutzutage wohl normal. Zudem seid ihr vom Parkplatz in wenigen Minuten an der Basteiaussicht.
Natürlich ist auch die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln problemlos möglich. Am bequemsten funktioniert das mit der Buslinie 237, welche unweit des Parkplatzes Halt macht. Alternativ könnt ihr auch mit der S-Bahn (Linie S1) fahren, anschließend mit der Fähre übersetzen und die Bastei zu Fuß erobern.
Die Bastei
Wie bereits erwähnt, erreicht ihr die Bastei vom Parkplatz innerhalb weniger Minuten. Die 305 Meter hohe Felsformation ist ein wirklich imposantes Ausflugsziel und bietet euch einen traumhaften Blick auf das Elbtal. Die berühmteste Aussichtsplattform, die Basteiaussicht, ist im Augenblick zwar aufgrund von Sanierungsarbeiten voraussichtlich noch bis 2023 gesperrt, eine gute Sicht auf die umliegenden Felsen der Sächsischen Schweiz habt ihr aber auch von vielen anderen Punkten aus.
Während die ebenfalls weltbekannte Basteibrücke an anderen Tagen einer Rennstrecke gleicht, hatten wir diese bei unserer kleinen Wanderung fast für uns allein. Mal sehen, ob das so schnell noch einmal vorkommt! 😉
Die Felsenburg Neurathen
Nachdem wir die Basteibrücke passiert hatten, erreichten wir auch schon die Felsenburg Neurathen. Die Ruine der Burg ist die älteste Felsenburg der Sächsischen Schweiz und wurde erstmals 1289 urkundlich erwähnt. Auf einem kleinen Rundweg findet ihr auf diversen Info-Tafeln jede Menge Hinweise und Erläuterungen. Das Highlight unserer Jungs war hier ganz klar der Nachbau einer mittelalterlichen Steinschleuder aus dem 15. Jahrhundert!
Die regulären Kassenöffnungszeiten der Felsenburg Neurathen sind von April bis Oktober jeweils 9 – 18 Uhr. Außerhalb dieser Zeiten gibt es eine Kasse des Vertrauens. Erwachsene zahlen 2 Euro, Kinder einen Euro und die Familienkarte schlägt mit 5 Euro zu Buche.
Der Amselgrund
Nach dem Besuch der Felsenburg setzten wir unsere Wanderung in Richtung Amselgrund fort. Empfehlenswert beim Abstieg ist hier definitiv ein kleiner Fotostopp am Kanapee, von welchem ihr ebenfalls einen gigantischen Blick auf das Elbtal erhaschen könnt. Inbesondere jetzt, wenn die Basteiaussicht gesperrt ist, solltet ihr euch diese Aussicht nicht entgehen lassen!
Der Weg nach unten verläuft über Treppen und ist ganz gemütlich zu bewältigen. Jedenfalls im Normalfall, denn während unserer Tour waren einige Stufen noch so vereist, das Vorsicht geboten war. Im Vergleich zu dem, was uns kurze Zeit danach in den Schwedenlöchern erwarten sollte, war das jedoch noch harmlos. Aber dazu später mehr!
Während auf der Bastei die Sonne schien und schon so etwas wie Frühling in der Luft lag, hatte der Weg durch den Amselgrund eher den Charakter einer Winterwanderung. Der Amselsee, der im Sommer von Ruderbooten bevölkert wird, war fast vollständig abgelassen und mit einer dicken Schneeschicht bedeckt. Eine Kulisse, die wir vorher so auch noch nicht gesehen hatten!
Die Schwedenlöcher
Da unser Auto am Basteiparkplatz stand, mussten natürlich auch wir früher oder später wieder auf die Bastei hinauf. Wie gut, dass sich die Schwedenlöcher am Amselgrund als ein möglicher Aufstieg anboten. Die Schwedenlöcher sind eine klammartige Schlucht, welche durch ihr kühles und feuchtes Klima gekennzeichnet sind. Hätten wir vorher gewusst, welche Witterungsbedingungen zum Zeitpunkt unserer Wanderung tatsächlich noch herrschten, dann hätten wir sicherlich einen anderen Weg eingeschlagen.
Bereits die ersten der insgesamt über 700 Stufen waren völlig vereist und erforderten bei jedem Schritt ein hohes Maß an Konzentration und Vorsicht. Was als Erwachsener schon nicht leicht ist, fällt einem Kind natürlich noch schwerer. Unsere beiden Räuber haben den Weg aber trotzdem gut gemeistert und sind nur ungefähr zehn Mal ausgerutscht! 😉 Auf halber Strecke wurden wir für unsere Anstrengungen immerhin etwas entschädigt und konnten ein tolles Eiszapfen-Schauspiel bewundern.
Auf der Bastei angekommen waren wir trotzdem heilfroh, dass wir den Weg durch die Schwedenlöcher verletzungsfrei überstanden hatten. Beachtet bei euer nächsten Tour daher unbedingt die Wetterverhältnisse, inbesondere bei einer Wanderung mit dem Nachwuchs.
Gastronomie
Obwohl das Berghotel sowie das dazugehörige Panoramarestaurant auf der Bastei coronabedingt geschlossen sind, müsst ihr auch aktuell nicht hungern oder verdursten. Das Berghotel bietet derzeit eine Selbstbedienung (Baumstriezel und Glühwein waren lecker!) und auch der Bastei-Parkplatzkiosk hat seine Tore geöffnet.
Natürlich könnt ihr aber auch jederzeit an einem anderen schönen Ort Platz nehmen und euren Proviant bei einer tollen Aussicht genießen!
Fazit
Trotz der kleinen Rutschpartie in den Schwedenlöchern kann ich euch diese Runde uneingeschränkt empfehlen. Sucht euch für eure Wanderung aber nach Möglichkeit einen Tag aus, der nicht ganz so stark von Touristen frequentiert ist – ansonsten erlebt ihr unter Umständen eine kleine Völkerwanderung, was mit Sicherheit nicht in eurem Interesse ist! 😉 Unterwegs waren inklusive Pausen übrigens 2,5 Stunden, getrackt ist die etwas über 5 Kilometer lange Strecke wie immer bei Strava.
Diese Tour findet ihr in leicht abgewandelter Form auch im Wanderführer „ErlebnisWandern mit Kindern – Elbsandsteingebirge“. Ein Buch, was ich euch für eure nächste Wanderung definitiv ans Herz legen kann!
Seid ihr schon mal mit der Schwebebahn Dresden unterwegs gewesen? Hier nehme ich euch auf eine Fahrt mit!