Dies ist der zweite Teil des Reiseberichts unserer Reise mit AIDAmar vom 17. – 26.01.2020. Solltest du den ersten Teil verpasst haben, starte am besten direkt hier.
Inhaltsverzeichnis
Cádiz – Die Sonne bleibt uns treu
Am nächsten Morgen legten wir um 8 Uhr in Cádiz an. Das Wetter meinte es auch in einer der ältesten Städte Europas gut mit uns und so genossen wir den herrlichen Sonnenaufgang über der Stadt. In Cádiz hatten wir keinen festen Plan, sondern wollten uns einfach ein wenig treiben lassen und das schöne Wetter genießen. Selbstverständlich war das übrigens nicht, denn laut den Erzählungen des Kapitäns vom Vortrag machte sich in weiten Teilen Spaniens ein Unwetter breit, das teilweise sogar für Schneestürme und andere Wetterextreme sorgte.
Die beiden Räuber waren zwar anfangs noch nicht so ganz von unserem Plan begeistert, die Aussicht auf weitere Spielplätze und einen Besuch am Strand stimmte sie dann aber schlussendlich um. Cádiz ist wirklich ein gemütliches und überschaubares Städtchen, in dem wir wunderbar flanieren konnten. Insbesondere die lange Strandpromenade lädt zu ausgiebigen Spaziergängen ein. Hier durften die Jungs natürlich auch wieder im Sand buddeln. Versprochen ist schließlich versprochen!
Über den Dächern von Cádiz
Auch wenn wir ohne festen Plan unterwegs waren, ein Highlight der Stadt wollte ich mir nicht entgehen lassen: Den Torre Tavira, den höchsten Punkt von Cádiz! Dieser Aussichtsturm aus dem 18. Jahrhundert bietet euch daher auch den besten Blick über die gesamte Stadt. Da Frau Urlaubspapa kein großer Freund der Höhe ist und die Kinder gerade auf dem Spielplatz beschäftigt waren, machte ich mich alleine auf den Weg, um das 45 Meter hohe Gebäude zu erklimmen. Bevor ich jedoch den Aufstieg in Angriff nehmen konnte, musste ich an der Kasse noch 7 Euro Eintritt berappen. Im Eintrittspreis enthalten ist übrigens nicht nur der atemberaubende Blick über die Stadt, sondern auch eine Führung in der Camera Obscura, welche sich ebenfalls im Gebäude befindet. Aus Zeitgründen konnte ich allerdings leider nicht daran teilnehmen. Schade, aber die Aussicht über Cádiz war Entschädigung genug!
Alle wollen Churros!
Nachdem ich zurück vom Turm war, setzten wir unseren Spaziergang durch die Stadt fort. Dabei erregte eine lange Schlange vor einem unscheinbaren Häuschen unsere Aufmerksamkeit. Was die Leute hier wohl kaufen wollten? Ein Blick auf den Aushang verriet uns, dass man hier ein iberisches Nationalgebäck erwerben konnte: Churros. Und das nicht nur in kleinen Mengen, die Spanier nahmen die länglichen Stangen gleich kiloweise mit nach Hause.
Auf Weihnachtsmärkten in Deutschland waren Churros bisher noch nicht wirklich unser Fall, dem Original wollten wir aber noch mal eine Chance geben. Die Wartezeit verkürzte uns zudem ein älterer Herr vor uns in der Schlange. Wir konnten uns zwar nur mit Händen und Füßen verständigen, für unsere Jungs sprang aber sogar ein Bonbon aus der Hosentasche des netten Opas heraus! 😉 Der Geschmack der Churros riss uns übrigens auch in Cádiz nicht vom Hocker, probieren könnt ihr das Fettgebäck bei eurem nächstem Besuch in Spanien aber allemal.
Ein Kuscheltier für den Junior
Zurück an Bord war noch Zeit für ein spätes Mittagessen im Markt-Restaurant. Da unseren Jungs dabei schon fast die Augen zufielen, war im Anschluss für die beiden Räuber eine kleine Mittagsruhe angesagt. Im Kids-Club erwartete die Jungs am Nachmittag schließlich auch noch ein straffes Programm, für das sie fit sein mussten! Oder könnt ihr euch etwa vorstellen, völlig übermüdet eine Frühstückunterlage zu basteln?
Am Nachmittag konnten wir als Eltern also ein wenig entspannen und uns in aller Ruhe auf den Abend vorbereiten. Im Theatrium fand um 19 Uhr die fast schon traditionelle Abba-Show statt. Mittlerweile haben wir diese schon mehrere Male gesehen, begeistert sind wir aber jedes Mal aufs Neue.
Unser Großer war nach der Show schon bereit für das Land der Träume, der Junior wollte sich Lauras Prime Time aber nicht entgehen lassen. Und diese Entscheidung war im Nachhinein auch goldrichtig! Denn gleich zu Beginn der Show ging Laura zu ihrem „kleinen Freund“, stellte ihm ein paar Fragen und zur Belohnung gab es einen Flamingo aus dem Bord-Shop. Der kleine Mann war daraufhin stolz wie Bolle! Und da die Prime Time auch auf der Kabine übertragen wird, konnte er seinem großen Bruder am nächsten Morgen sogar mit Bild und Ton von seinem großen Auftritt berichten.
Ein halber Seetag auf dem Weg nach Lissabon
Im Gegensatz zu den anderen Häfen dieser Reise erreichten wir Lissabon nicht am Vormittag, sondern erst gegen 15 Uhr. Wir hatten also einen halben Seetag, bei dem uns aber keinesfalls langweilig war. Bereits um 10 Uhr wartete im Kids-Club das erste Highlight des Tages auf uns: Die Familienrallye! Dabei mussten wir gemeinsam mit den Jungs Buchstaben suchen, die auf dem gesamten Schiff versteckt waren. Diese sollten am Ende einen sinnvollen Lösungssatz ergeben! Zudem mussten sich die Kinder auch noch beim Bowling, Eierlaufen und Dosenwerfen beweisen. Zur Belohnung gab es an jeder dieser Stationen einen Stempel. Bei der anschließenden Ziehung der Gewinner hatten wir zwar kein Losglück, der guten Stimmung tat dies jedoch keinen Abbruch.
Wiedersehen mit einer alten Liebe
Am frühen Nachmittag war es endlich soweit und Lissabon rückte in Sichtweite. Die portugiesische Hauptstadt war uns bereits vertraut, denn schon 2012 waren Frau Urlaubspapa und meine Wenigkeit (damals noch ohne Kinder) für 5 Tage in der Stadt unterwegs. Die Einfahrt nach Lissabon war traumhaft, wobei das größte Highlight eindeutig die Durchfahrt durch die Ponte 25 de Abril, eine riesige Hängebrücke, war. Begleitet wurde das Ganze übrigens durch den Lektor, der auf dem Pooldeck Wissenwertes über Lissabon zum besten gab.
Als die Kinder wach waren, standen wir vor einem kleinen Interessenkonflikt: Die Jungs wollten in den Kids-Club, Mama und Papa aber gerne noch ein bisschen durch Lissabon flanieren. Was also tun? Sollten wir wirklich zum allerersten Mal überhaupt alleine von Bord gehen und die beiden Räuber alleine auf dem Schiff lassen? Wir hatten zwar anfangs noch ein wenig Magengrummeln, am Ende entschieden wir uns aber dennoch für diese Variante. Schließlich wussten wir, dass die Kinder in guter Betreuung waren und für den Fall der Fälle war auch unsere Notrufnummer hinterlegt.
An Land stellten wir schnell fest, dass Lissabon in den vergangenen Jahren nichts von seiner Schönheit verloren hatte. Wir ließen uns einfach ein wenig durch die Gassen der Stadt treiben, bis wir nach einigen Höhenmetern mit dem Miradouro da Senhora do Monte einen fantastischen Aussichtspunkt erreichten. Von hier aus hatten wir einen wirklich traumhaften Blick über Lissabon! Mit diesen tollen Eindrücken im Gepäck traten wir wieder den geordneten Rückzug in Richtung AIDAmar an, schließlich warteten dort noch zwei kleine Seeräuber auf uns! 😉
Déjà-vu bei „Wer wird Millionär?“
Der ein oder andere von euch weiß vielleicht, dass ich bei unserer letzten Reise mit AIDAblu Kandidat bei „Wer wird Millionär?“ war (falls nicht, verweise ich gerne auf meinen Reisebericht zum Thema). Auch an diesem Abend war es wieder soweit und die bekannte Show aus dem Privatfernsehen fand ihren Weg an Bord von AIDAmar. Auf den begehrten Stuhl schaffte ich es bei dieser Reise zwar nicht, die 16.000 Punkte-Frage der zweiten Kandiatin entlockte mir dennoch ein breites Grinsen. Weshalb? Nun, genau die gleiche Frage wurde mir ein Dreivierteljahr vorher auch gestellt. Dummerweise hatte die Kandidatin schon sämtliche Joker verbraten, ansonsten hätte ich mich natürlich gerne als Einzeljoker zur Verfügung gestellt! 😉
Ein Geheimtipp für Kinder
Nach unserem Overnight in Lissabon stand das Programm für den neuen Tag bereits fest: Es sollte ins Museum gehen!
„Ein Museumsbesuch mit Kindern? Habt ihr euch das wirklich gut überlegt?
Ein unbekannter Leser
Solltet ihr gerade ähnliche Gedanken haben, dann kann ich euch beruhigen. Auf unserer Tagesordnung stand kein klassisches Museum, sondern das „Pavilhão do Conhecimento“, ein Wissenschaftsmuseum, welches sich in erster Linie an Kinder richtet.
Die Anfahrt zum Museum war bereits gesichert, denn schon am Tag zuvor hatten wir mit der lieben Anja aus der Facebookgruppe unserer Reise ein kleines Tauschgeschäft ausgehandelt. Sie gab uns zwei Tickets für den Hop-on/Hop-Off-Bus, da Sie mit ihrem Mann für diesen Tag eine Radtour geplant hatte. Wir revanchierten uns dafür mit ein paar Cocktailgutscheinen. Eine klassische Win-Win-Situation für alle Beteiligten! 🙂 Die Tickets für den Bus kosten regulär übrigens 22 EUR pro Person und ihr könnt mit 4 unterschiedlichen Linien die gesamte Stadt erkunden. Praktischerweise halten die Busse auch direkt vor dem Schiff!
Für uns ging es mit der blauen Linie in Richtung Museum und nach einer Viertelstunde waren wir schon am Pavilhão do Conhecimento angekommen. Im Januar waren unsere Jungs bereits von den Technischen Sammlungen in Dresden begeistert gewesen, dass Museum in Lissabon war aber noch einmal eine komplett andere Hausnummer. Die Möglichkeiten für die kleinen Racker waren schier grenzenlos, denn es gab jede Menge zu entdecken. An diesem Tag waren auch einige portugiesische Schulklassen zu Gast, die Verständigung der Kids funktionierte aber auch ohne die gleiche Sprache problemlos. Den meisten Spaß hatten die beiden eindeutig auf der Baustelle. Bewaffnet mit Bauhelmen wurde fleißig gewerkelt und ein Stein auf den anderen gesetzt.
Der Urlaubspapa in Lebensgefahr
Im Museum wurde es auch für mich noch einmal brenzlig. Ohne Sicherung wagte ich mich in luftige Höhen und fuhr mit dem Fahrrad über ein Drahtseil. Erst in diesem Moment wurde mir die Bedeutung des Wortes Drahtseilakt so richtig bewusst. Glücklicherweise bin ich ohne bleibende Schäden aus der dieser Sache herausgekommen! 😉
Nach unserem Besuch im Pavilhão do Conhecimento machten wir noch einen kurzen Abstecher in die Filiale eines amerikanischen Spezialtätenrastaurant bevor wir mit dem Bus zurück in Richtung Schiff fuhren. Die Rückfahrt dauerte etwas über eine Stunde und führte uns an einer Vielzahl von Sehenswürdigkeiten Lissabons vorbei. Aussteigen konnten wir leider nicht mehr, denn erstens war die Zeit bereits relativ weit vorangeschritten und zweitens ließen die Jungs den Museumsbesuch noch einmal in ihren Träumen Revue passieren. Da wollten wir sie natürlich nicht wecken! 🙂
Kino an Bord
Während die Kinder am Nachmittag im Kids-Club-Kino waren und sich bei Popcorn und Cola Wasser die Eiskönigin ansahen, genossen wir bei wieder einmal traumhaften Wetter das Auslaufen aus Lissabon. Mit einem kühlen Getränk in der Hand machten wir es uns auf dem Pooldeck gemütlich. Ein besonderes Schauspiel boten dabei die Möwen, die uns in großer Zahl bei unserer Ausfahrt begleiteten.
Auch beim Abendessen waren wir noch alleine, denn unsere Jungs zogen es vor, mit ihren Kumpels aus dem Kids-Club essen zu gehen. Widerworte gab von uns natürlich keine, denn gegen ein entspanntes Dinner zu zweit hatten wir selbstverständlich auch nichts einzuwenden!
Nach der Queen-Show im Theatrium ging es später am Abend im Brauhaus hoch her. Dort wurden beim Karaoke (mehr oder weniger) begnadete Gesangstalente gesucht und natürlich auch gefunden. Es ist schon bemerkenswert, dass bei jeder Reise immer wieder tolle Sänger an Bord sind!
Ihr wollt wissen, wie unsere Reise weitergeht? Dann lest am besten gleich Teil 3 der Artikelreihe!
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Klarstellung: Sämtliche Kosten für das Schiff wurden von uns selber getragen, wir erhielten hierfür keine finanzielle Unterstützung. Alle im Artikel geschilderten Erlebnisse spiegeln lediglich meine persönlichen Meinungen und Erfahrungen wieder.
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