Was macht der Urlaubspapa, wenn die liebe Frau Gemahlin ein Mädels-Wochenende im Kalender stehen hat und ihre drei Männer alleine zu Hause lässt? Ganz einfach: Er verkauft den jüngsten Spross der Familie an Oma und Opa und geht mit dem großen Kind auf eine Kurzreise mit der Mein Schiff 1. Wie es uns auf unserer ersten Hochseekreuzfahrt in Corona-Zeiten gefallen hat und wie wir als begeisterte AIDA-Fahrer unsere Premierenfahrt mit TUI Cruises empfunden haben, lest ihr in diesem Reisebericht. Also dann: Vorhang auf für die blaue Reise vom 09. – 11.10.2020, die uns von Kiel nach Bornholm und wieder zurück führte!
Für jede Menge Ordnung im Reisegepäck sorgen diese praktischen Taschen. Insbesondere um das Kabel-Chaos im Koffer zu beseitigen, sind diese kleinen Helfer Gold wert.
Inhaltsverzeichnis
Vor der Kreuzfahrt steht der Corona-Test
Normalerweise beginnen meine Reiseberichte immer mit der Anreise, für unsere blaue Reise muss ich an dieser Stelle aber noch ein wenig weiter ausholen. Da für TUI Cruises der Schutz aller Fahrgäste und Besatzungsmitglieder an oberster Stelle steht, ist vor dem Reiseantritt ein Corona-Test zwingend vorgeschrieben. Diesen könnt ihr entweder in einer der knapp 90 Helios-Kliniken hinter euch bringen oder auch zu eurem Hausarzt gehen. Während der Preis für den Corona-Test in den Helios-Kliniken bereits im Reisepreis enthalten ist, müsst ihr diesen beim Gang zum Hausarzt selbst bezahlen.
Für den Corona-Test in der Klinik gibt es je nach Reisebeginn unterschiedliche Testtage. Unsere blaue Reise startete am Freitag, sodass wir uns in der Zeit von Montag bis Mittwochmittag testen lassen konnten. „Wir“ ist an dieser Stelle eigentlich nicht ganz korrekt, denn mein Sohn blieb mit seinen 5 Jahren noch vom Test verschont. 😉
So viel Sicherheit ein Corona-Test auch vermitteln mag, ein Problem bleibt dennoch: Wenn ich am Montag zum Test gehe und am Freitag mit dem Schiff ablege, kann ich mich in den 96 Stunden dazwischen längst wieder infiziert haben. Tests direkt am Terminal, so wie sie derzeit bei MSC und Costa durchgeführt werden, wären hier daher deutlich effektiver. Wichtig: Solltet ihr aus einem innerdeutschen Risikogebiet einreisen, dann ist für euch ein zweiter Test, unmittelbar vor der Einschiffung, verpflichtend!
Hilfe! Der Test tut doch weh, oder?
Da wir direkt in unserem Wohnort eine Helios-Klinik beherbergen, fiel die Wahl für meinen Testort natürlich nicht schwer. Mit meinem Personalausweis, der Datenschutzerklärung und meinem Schiffspass machte ich mich also auf den Weg ins Helios Klinikum in Pirna.
Für den Test benötigt ihr keinen gesonderten Termin, stattdessen könnt ihr einfach während der Testzeiten die Klinik eurer Wahl aufsuchen. Dort werden im Aufnahmebereich eure Daten aufgenommen, ihr bekommt einen Aufkleber auf euren Schiffspass und schon kann es losgehen!
Da ich im Vorfeld schon einige weniger erfreuliche Geschichten über die Art und Weise der Tests (inbesondere in der Nase) gelesen hatte, war ich gespannt, was mich wohl in Pirna erwarten würde. Zu meiner großen Überraschung gab es hier aber weder ein Stäbchen in den Rachen noch wurde meine Nase unsanft bearbeitet. Ich musste lediglich eine Kochsalzlösung gurgeln und in ein Röhrchen spucken: Fertig! Puh, nochmal Glück gehabt! 😉 Und da ich bis zum Abend vor der Abfahrt auch keinen Anruf von TUI Cruises erhielt, konnte unsere blaue Reise wie geplant starten!
Der frühe Vogel oder: Mit dem Zug nach Kiel!
Da Kiel und Pirna gut 600 Kilometer trennen, war am Anreisetag frühes Aufstehen angesagt. Mit dem Zug machten mein Sohnemann und ich uns um 6:47 auf die Reise, nach einem kleinen Frühstückaufenthalt am Berliner Hauptbahnhof kamen wir pünktlich um 13:43 in der Hauptstadt von Schleswig-Holstein an. Da wir fast während der ganzen Fahrt ein separates Kleinkindabteil für uns allein hatten, war die Fahrt sehr entspannt und verging deutlich schneller als gedacht!
Kiel begrüßte uns bei unserer Ankunft mit angenehmen Temperaturen, strahlendem Sonnenschein und einer freundlichen TUI-Mitarbeiterin. 😉 Die Dame erklärte uns, dass wir den kurzen Weg zum Schiff entweder zu Fuß oder mit einem der kostenlosen Shuttlebusse zurücklegen könnten. Ich selbst wäre auch gelaufen, der Junior entschied sich aber für die bequeme Variante mit dem Bus.
Wozu benötige ich eigentlich eine Check-In-Zeit?
Nachdem unser Busfahrer die knapp 10-minütige Fahrt zur Mein Schiff 1 mit jeder Menge witzigen Anekdoten gefüllt hatte (er war selbst erst einige Wochen voher auf einer blauen Reise gewesen), erreichten wir den Ostseekai zum Check-In.
Im Vorfeld der Reise konnten wir zwischen drei verschiedenen Check-In-Zeiten wählen, aufgrund der ohnehin schon kurzen Tour entschieden wir uns gleich für das erste Zeitfenster zwischen 15 und 16 Uhr. In meinem naiven Glauben war ich der Annahme, dass sich jeder Gast an seine gebuchte Zeit halten würde, beim Anblick der langen Schlange am Kreuzfahrtterminal musste ich diese Hoffnung aber schnell wieder begraben. 😉 Wie ich im weiteren Verlauf der etwas über einstündigen Wartezeit mitbekam, standen vor uns auch jede Menge Passagiere, die eigentlich erst um 17 Uhr auf das Schiff gehen sollten. Meiner Meinung nach sollte TUI Cruises hier wirklich auf die gebuchten Zeiten achten, ansonsten kann man sich dieses System auch gleich sparen!
Unsere Urlaubsfreude ließen wir uns dadurch allerdings nicht verderben und irgendwann hatten wir den Check-In schließlich auch erfolgreich hinter uns gebracht. Unsere blaue Reise konnte also beginnen!
Der Kabinencheck – Jeder hat einen Balkon!
Nachdem wir an Bord begrüßt wurden, führte uns der erste Weg natürlich auf unsere Kabine. Diese befand sich auf Deck 7 und war eine Balkonkabine. Auf dieser Reise übrigens nichts besonderes, denn aufgrund der begrenzten Passagierzahl an Bord wurden Innen- und Meerblickkabinen überhaupt nicht verkauft!
Die Kabine war wirklich ausgesprochen geräumig und in hellen, maritimen Farben gestaltet. Vom Stil her völlig anders als bei der Konkurrenz mit dem Kussmund, ich war an dieser Stelle aber positiv überrascht. Auch mein Sohnemann war gleich begeistert und freute sich über seine „Käpt’n Sharky“-Bettwäsche. Natürlich mussten wir auf dem Balkon auch gleich eine Brise Meeresluft schnuppern, was sich nach vielen Monaten der Enthaltsamkeit richtig gut angefühlt hat!
Für längere Reisen findet ihr in der Kabine jede Menge Stauflächen, auf unserer 2-tägigen Kurzreise lebten wir aber komplett aus unseren Koffern. Kaffeejunkies können sich mit der Nespresso-Maschine zudem jeden Morgen einen frischen Kaffee zubereiten!
Das Badezimmer war (wie bei Hochseeschiffen üblich) nicht riesig, aber trotzdem funktional eingerichtet und ausreichend dimensioniert. Hier habe ich lediglich meine geliebte AIDA-Seife vermisst, der Geruch des entsprechenden TUI-Pendants war aber auch in Ordnung. 😉
Safety first: Die Sicherheitseinweisung!
Nachdem wir uns ein wenig häuslich eingerichtet hatten, wollten wir natürlich endlich das Schiff erkunden. Vor diesem Unterfangen galt es allerdings noch eine kleine Hürde zu überwinden: Die obligatorische Sicherheitseinweisung oder auch Seenotrettungsübung. Was sich auf unseren bisherigen Kreuzfahrten mitunter recht anstrengend und langwierig gestaltet hat, war hier in 5 Minuten erledigt. Ihr fragt euch, wie das funktionert? Ganz einfach: Statt mit tausenden weiteren Gästen zu einer festen Uhrzeit, findet die Sicherheitseinwisung momentan ganz indiviuell in kleinen Gruppen auf eurer jeweiligen Musterstation statt. Bei uns war diese Gruppe sogar so klein, dass wir nur zu zweit waren. 🙂 Eine sehr angenehme Sache, die so auch gerne nach Corona beibehalten werden darf!
Wir erkunden die Mein Schiff 1!
Das Pflichprogramm für die blaue Reise war erledigt, jetzt konnten wir endlich damit beginnen, die Mein Schiff 1 unsicher zu machen! Und da unsere Mägen langsam aber sicher doch ein wenig knurrten, begannen wir dieses Unterfangen im Anckelmannsplatz auf Deck 12!
Der Anckelmannsplatz ist das Buffet-Restaurant der Mein Schiff-Flotte und bietet euch von morgens bis abends eine reichhaltige Auswahl der verschiedensten Speisen und Getränke. Passend zur Tageszeit gönnten wir uns hier also erstmal ein leckeres Stück Kuchen und ein Eis.
Wer jetzt Bedenken hat, dass ein Buffet-Restaurant mit dem Hygienekonzept an Bord kollidiert, den kann ich beruhigen. Wie in allen öffentlichen Bereichen an Bord ist hier die Maske natürlich obligatorisch, außerdem bedient ihr euch nicht selbst am Buffet, sondern ihr bekommt die Gerichte eurer Wahl auf den Teller gereicht.
Im Anschluss an unseren kleinen Nachmittagssnack setzten wir unseren Rundgang auf dem Schiff fort und arbeiteten uns von unten nach oben durch. Natürlich genehmigten wir uns dabei in der TUI-Bar auch den ersten Drink unserer Reise. 😉 Anbei findet ihr noch ein paar weitere Impressionen der Innenbereiche!
Emotionen pur – Das Ablegen aus Kiel!
Nach unserer Erkundung der Mein Schiff 1 verriet ein prüfender Blick auf die Uhr, dass es langsam aber sicher Zeit für das Auslaufen war. Also schnell in den Fahrstuhl und hoch auf Deck 14? Nein, denn beim Warten auf einen freien Fahrstuhl hätten wir das Ablegen mit Sicherheit verpasst! 😉 Grund dafür ist die aktuelle Begrenzung der Aufzugsnutzung auf lediglich vier Personen. Für uns war das aber nicht weiter dramatisch, denn so ein kleines Treppensteigen-Workout kann bekanntlich nicht schaden.
Auf dem sogenannten „Horizontdeck“ war bereits ordentlich was los, aufgrund der begrenzten Passagierzahl an Bord fanden wir trotzdem ohne Probleme ein schönes Plätzchen zum Auslaufen. Gut zu wissen: Bei TUI Cruises dürfen momentan 60 Prozent der eigentlichen Passagiere an Bord, auf unserer Reise waren wir daher mit etwa 1.600 Gästen nahezu ausgebucht.
Das Ertönen des Schiffshorns um Punkt 19 Uhr sorgte dann für einen der größten Gänsehautmomente während der gesamten Reise. Das Gefühl, nach über 9 Monaten Abstinenz endlich wieder mit einem Hochseekreuzfahrtschiff unterwegs sein zu dürfen, war einfach nur gigantisch. Bei meinen beiden männlichen Platznachbarn sorgte das Auslaufen sogar für schluchzende und tränenreiche Momente. 😉 Lediglich an den Graf und seine große Freiheit muss ich mich noch ein wenig gewöhnen – Orinoco Flow auf der AIDA-Flotte steht bei mir doch noch um einiges höher im Kurs!
Abendessen im Atlantik Mediterran
Nach dem Auslaufen aus Kiel wurde es höchste Zeit für das Abendessen, schließlich musste der Junior nach einem langen Tag irgendwann auch im Land der Träume verschwinden. Für das erste Dinner an Bord entschieden wir uns für das Atlantik Mediterran, eines der zahlreichen Bedienrestaurants auf der Mein Schiff 1.
Am Einlass wurden wir freundlich begrüßt und von einem der Kellner an unserem Tisch platziert. Aufgrund der momentanen Hygienmaßnahmen hatten wir diesen natürlich alleine zur Verfügung. Im Atlantik Mediterran könnt ihr euch ganz nach Belieben euer eigenes 5-Gänge-Menü zusammenstellen. Dabei seid ihr nicht auf eine bestimmte Abfolge festgelegt, sondern könnt die Gänge so kombinieren wie ihr möchtet. Für wen 5-Gänge zu viel des Guten sind, der darf es gerne auch bei 2 oder 3 Gängen belassen. Auch an die jüngsten Gäste wurde gedacht, denn für die kleinen Seeräuber gibt es eine separate Kinderkarte.
Die Qualität der angebotenen Gerichte war wirklich hervorragend, lediglich die Größe der Portionen war mir ein wenig zu klein. Wer möchte, der darf sich aber gerne auch noch mal einen Gang nachbestellen oder direkt eine doppelte Portion ordern.
Ein Betthupferl auf der Kabine
Da meinem Sohnemann beim Abendessen schon fast die Augen zufielen, wurde es allmählich wirklich Zeit für die wohlverdiente Nachtruhe. Bei der Ankunft auf unserer Kabine staunten wir nicht schlecht, dass dort für jeden von uns noch ein kleines Betthupferl in Form eines Schokoladentalers bereitlag und auch unsere Betten wurden noch einmal frisch aufgeschüttelt. Ein Service, den es in dieser Form bei AIDA nicht gibt!
Nach der letzten süßen Versuchung des Tages hieß es für den Junior also Augen zu und ab ins Bett! Tja, und was machte der Urlaubspapa mit dem angebrochenen Abend, der eigentlich noch ziemlich jung war? Ganz einfach! Dank des Babyphones, welches ich mir am Nachmittag kostenfrei an der Rezeption ausgeliehen hatte (ebenfalls ein Unterschied zum Mitbewerber), konnte ich den Abend noch ganz entspannt an Bord verbringen. Im Gegensatz zu den Geräten der Kussmundflotte verfügen die Überwachungszentralen bei TUI sogar über eine Kamera, sodass ihr jede Bewegung eurer Kids hautnah verfolgen könnt.
Da ein Bekannter von mir ebenfalls mit seinem Sohn an Bord war, konnten wir uns in der TUI-Bar noch das ein oder andere Getränk genehmigen. Und aufgrund der netten Bekanntschaft mit den Mitarbeitern eines bayerischen Reisebüros ging der Abend sogar ein wenig länger als gedacht… Wie lange genau, wird an dieser Stelle aber nicht verraten! 😉
Warum ich am ersten Morgen der Reise den Schreck meines Lebens bekommen habe, wie die Kinderbetreuung in Zeiten von Corona an Bord aussieht und wo der Kapitän einen Fotostopp einlegte, lest ihr im zweiten Teil des Reiseberichts.
Ihr seid noch absolute Kreuzfahrtneulinge? Mit diesem Ratgeber wird euch das Abenteuer Kreuzfahrt schmackhaft gemacht – natürlich immer mit einem gewissen Schmunzeln! 😉
Klarstellung: Sämtliche Kosten für das Schiff wurden von uns selber getragen, wir erhielten hierfür keine finanzielle Unterstützung. Alle im Artikel geschilderten Erlebnisse spiegeln lediglich meine persönlichen Meinungen und Erfahrungen wieder.
Wie sich eine Flusskreuzfahrt in diesen Tagen anfühlt, haben wir bereits im Sommer mit VIVA Cruises getestet. Hier gelangt ihr zu meinem ausführlichen Bericht!
Dem gibt es nichts hinzuzufügen, schöner Bericht. Im Oktober gab es in der helios Klinik Pirna noch einen stab in die Nase. Jetzt wird der test ja beim einchecken im terminal gemacht.
Grüße aus Pirna
Hallo Andre,
schön, dass dir der Bericht so gut gefällt! 🙂
Ebenfalls viele Grüße aus Pirna. 😉
Tommy
Hiii Tommy,
schöner Bericht :).
Schön wars und soooo lange ging der Abend jetzt auch nicht ;).
Liebe Grüße aus Bayern
Hallo Karina,
danke für dein Lob! 😉
Wie man spät definiert, liegt natürlich immer im Auge des Betrachters! 😁
Viele Grüße aus Sachsen
Tommy
Hi Tommy,
ich muss Karina Recht geben. Super geschrieben! 🙂
War eine super Zeit!
Auch hier liebe Grüße aus Bayern. Um genau zu sein, dem wunderschönen Frankenland. 😉
Hallo Nicole,
auch dir danke ich ganz herrrrrrzlich (Insider! 😜) für dein Lob. Das geht ja runter wie Öl! 😉
Wir sind bestimmt auch mal wieder im Frrrrrrrankenland unterwegs, vielleicht läuft man sich da ja mal über den Weg.
Liebe Grüße
Tommy
Schöner Bericht!
Macht Lust auf mee(h)r 😊
Hallo Jens,
freut mich, wenn dir der Bericht gefallen hat. Am Sonntag gibt es dann den zweiten Teil. 🙂
Viele Grüße
Tommy